„Als Gemeindeverwaltung planen wir derzeit die Errichtung eines regenerativen Wärmenetzes im Ortskern. Diese neuen Möglichkeiten möchten wir nun auch für potentielle private Bauvorhaben vorstellen. In diesem konkreten Fall besteht Potenzial eine lokale Wärmelösung für das Neubaugebiet zu schaffen. Das ist ein spannender Ansatz. Ich freue mich, dass Sie heute hier sind, um sich zu diesem Thema zu informieren.“ begrüßte Bürgermeister Franz-Josef Franzbach rund 25 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Clubhaus des Hotels Tietmeyer in Schöppingen.
Fördermittel
Entwicklung der „Eschendorfer Aue“ in Rheine mit Wärmegutschein gefördert
Auf dem Gelände der ehemaligen General-Wever-Kaserne entwickelt die Stadt Rheine das neue Baugebiet „Eschendorfer Aue“ für rund 1.500 Menschen. Im vierten Quartal 2017 sollen nun bereits die ersten bestehenden Kasernengebäude zurückgebaut werden, um so Platz für die ersten der insgesamt 500 Wohneinheiten zu schaffen. Ein wichtiger Baustein in der Planung des Geländes war die Entwicklung eines innovativen Konzepts für die Wärmeversorgung.
Vorgesehen ist, für alle Häuser den Energiestandard der ersten Förderstufe der KfW vorzuschreiben. Zudem soll ein Nahwärmenetz für die Bereiche mit Mehrfamilienhausbebauung geschaffen werden. Die Nahwärmeversorgung soll über ein Blockheizkraftwerk erfolgen.
Darüber, dass die Stadt Rheine hier einen innovativen Weg beschritten hat, freuen sich auch Christian Rapien von der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) und Prof. Christof Wetter von der FH Münster. Die WESt und die FH setzen gemeinsam mit weiteren Partnern das durch INTERREG geförderte Projekt „Wärme in der EUREGIO – fokussieren und modernisieren (WiEfm)“ um. Ziel des Projekts ist es, eine klimafreundliche und nachhaltige Wärmeversorgung in der EUREGIO zu ermöglichen. „Wir wollen das Thema Wärme für Unternehmen und Kommunen greifbar und nutzbar machen“, so Projektleiter Prof. Wetter.
Wärmeprojekte in der Region werden durch das Team unterstützt und begleitet. „Ein tolles Unterstützungsangebot für Projektvorhaben können wir durch die finanzielle Förderung mit einem Wärmegutschein anbieten“, erläutert Christian Rapien, Projektverantwortlicher bei der WESt. Unternehmen, Initiativen aber auch Kommunen haben die Möglichkeit, vor entsprechender Planung eines Wärmeverbundes einen Antrag bei einem Projektpartner zu stellen. Rheine erhielt nun einen Wärmegutschein in Höhe von 13.700 €.
Für Guido Wermers, Klimaschutzmanager der Stadt Rheine, ist der Wärmegutschein ein gutes Instrument, um innovative Wärmelösungen in der Region voranzubringen. „Für uns war die Unterstützung aus dem WiEfm-Projekt mit dem Wärmegutschein eine große Hilfe“, so Wermers.
Antragsunterlagen können bei unter Wärmegutschein heruntergeladen werden.
Wärmenetze 4.0 – Erweitertes Förderprogramm beim BAFA
Laut einer Pressemitteilung vom 30.06.2017 fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ab dem 01.07.2017 innovative Gesamtkonzepte für die erneuerbare Wärme- und Kälteversorgung auf Stadtteil- und Quartiersebene. Die Förderung umfasst zunächst Machbarkeitsstudien (bis 60 %) sowie im zweiten Schritt auch die Umsetzung eines “Wärmenetzsystems 4.0” mit “bis zu 50 % der förderfähigen Vorhabenkosten”.
Machbarkeitsstudie WiEfm: Hoetmarer Landwirte prüfen gemeinsame Wärmeversorgung
In der Hoetmarer Dorfbauerschaft stehen einige Hofstellen vor der Erneuerung ihrer teils über 25 Jahre alten Ölheizungen. Einige der Höfe weisen aufgrund von Tierhaltung einen hohen Wärmebedarf auf. Das macht Energiepreise zu einem bedeutenden Faktor für den wirtschaftlichen Betrieb.
Industrielle Abwärme nutzbar machen – von Förderung profitieren
Einer der Ansätze des Projektes WiEfm ist es, bestehende Wärmequellen zu identifizieren und mit möglichen Wärmesenken zusammen zu bringen. In vielen Unternehmen wird Prozesswärme in Produktionsverfahren benötigt, wovon ein großer Teil den Prozess als Abwärme wieder verlässt. Um dieses Potenzial, das heute häufig ungenutzt bleibt, zu heben, stellt das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), über die KfW, Fördermittel bereit, die von Unternehmen verschiedenster Größenordnung abgerufen werden können. Genaueres hierzu und die Links zu den Förderdatenblättern der KfW finden sich auf den Seiten der Kampagne “Deutschland macht’s effizient”.
Ein gutes Beispiel, bei dem die Abwärme eines Kupferproduzenten die Hamburger Hafencity Ost mit ca. 6.000 Wohneinheiten nahezu vollständig mit Wärme versorgen wird, findet sich hinter folgendem Link auf den Seiten des BMWi.
Zuschussprogramme – Umwelt- und Energieeffizienz
Für Unternehmer, die gerne im Bereich der Energieeffizienz aktiv werden wollen, bieten sich – wie auch in vielen anderen wirtschaftlichen Bereichen – zahlreiche Möglichkeiten einer Förderung. Dies kann von Zuschüssen bis zu zinzvergünstigen Krediten reichen.
In der derzeitigen Niedrigzinsphase stellen natürlich besonders die Zuschussprogramme einen attraktiven Anreiz dar. Für Unternehmen, die ein Vorhaben in Deutschland (zum Teil nur in NRW) umsetzen wollen, haben wir eine Übersicht über interessante Programme zusammengestellt.
Neu: kfw-Investionsförderung für Vermeidung oder Nutzung von Abwärme
Mit einem neuen Angebot zur Finanzierung von Investitionen in die Vermeidung bzw. Nutzung von Abwärme in Unternehmen unterstützt die KfW die Offensive des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) “Deutschland macht’s effizient” zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland, darauf weist die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) hin.
Das neue Förderprogramm bietet gewerblichen Unternehmen aller Größen und Branchen zinsverbilligte Kredite sowie Tilgungszuschüsse.