WiEfm Effizienz-Dashboards

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Die Erfolge der Energiewende konzentrieren sich in Deutschland bisher vor allem im Bereich „Strom“. Elektrogeräte werden immer sparsamer und der Ausbau der erneuerbaren Energien geht voran, sodass in 2016 mehr als ein Drittel des deutschen Stroms durch erneuerbare Energien bereitgestellt werden konnte. Doch damit die Energiewende schlussendlich erfolgreich sein kann, muss auch eine entsprechende Wende am Wärmemarkt realisiert werden. Ebenso wie im Bereich „Strom“ muss der Energieverbrauch im Bereich „Wärme“ konsequent reduziert und der verbleibende Bedarf nach und nach durch erneuerbare Energien gedeckt werden.

Doch wo liegen Einsparpotenziale?

Zur Klärung dieser Frage wurden im Rahmen des WiEfm-Projekts für die Kreise auf deutscher Projektseite individuelle Effizienz-Dashboards erstellt:

Diese zeigen, wie sich der Energieverbrauch in den Regionen auf die verschiedenen Sektoren (Haushalte, Industrie, GHD und Verkehr) sowie die unterschiedlichen Anwendungen (Strom, Wärme, Kraftstoffe) verteilt. Die Datengrundlage stammt aus dem Bilanzierungstool ECOSPEED Region. Darauf basierend wird zunächst für die energieintensiven Sektoren, Industrie und Haushalte, qualitativ wie quantitativ dargestellt, wie der Energieverbrauch durch Effizienzsteigerungs- und Sanierungsmaßnahmen nachhaltig gesenkt werden kann. Anschließend wird gezeigt welche Einsparpotenziale darüber hinaus durch eine Kopplung der verschiedenen Sektoren erreicht werden kann.

Es kann gezeigt werden, dass durch Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen in allen vier Kreisen eine Reduktion des Endenergieverbrauchs für Wärme von mehr als einem Drittel erreicht werden kann.

Für eine übersichtliche Darstellung wurden die Dashboards in vier Teile gegliedert:

  • Ausgangssituation
  • Effizienzsteigerung & Sanierung
  • Abwärmenutzung
  • Einsparpotenziale

Die konkreten Inhalte der einzelnen Abschnitte werden im Folgenden genauer vorgestellt.

Ausgangssituation

Dieser Abschnitt dient der Darstellung des Ist-Zustands. Gezeigt wird der gesamte Endenergieverbrauch der Region sowie der Anteil, der zur Wärmebedarfsdeckung aufgewendet wird.

Darüber hinaus ist in einem Tortendiagramm die Aufteilung des Endenergieverbrauchs auf die vier Sektoren Haushalte, Industrie, GHD und Verkehr, sowie die Verwendungszwecke in den einzelnen Sektoren (Wärme, Strom und Kraftstoffe) dargestellt.

Auf diese Weise wird zum einen gezeigt, dass Haushalts- und Industriesektor die größten Energiekonsumenten sind und zum anderen, dass der Energieverbrauch für Wärme den für Strom deutlich übersteigt.

Aus dieser Grundlage wurden Handlungsmöglichkeiten abgeleitet, die in den folgenden beiden Abschnitten vorgestellt werden.

Effizienzsteigerung & Sanierung

In diesem Abschnitt liegt der Fokus auf dem Energieverbrauch des Industrie- und des Haushaltssektors zur Wärmebedarfsdeckung.

Basierend auf den Ergebnissen einer Masterarbeit an der Fachhochschule Münster aus dem Jahr 2013 wurde für den Industriesektor ein Reduktionspotenzial von 9 % durch die konsequente Umsetzung von Effizienzsteigerungsmaßnahmen abgeleitet.

Reduktionspotenziale im Haushaltssektor wurden aus dem „Energiekonzept 2050“ der Bundesregierung Deutschland abgeleitet. Darin werden Einsparpotenziale durch verschiedene Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen erläutert.

Dementsprechend wird jeweils der aktuelle Energieverbrauch für Wärme in Industrie- und Haushaltssektor, sowie der verbleibende Energieverbrauch für Wärme nach Umsetzung von Effizienzsteigerungs- und Sanierungsmaßnahmen dargestellt.

Abwärmenutzung

Nachdem dargestellt wurde wie der Energieverbrauch von Industrie und Haushalten reduziert werden kann, wird im diesem Abschnitt aufgezeigt, wie durch die Kaskadennutzung der industriellen Prozesswärme weitere Energieeinsparungen realisiert werden können:

Der Endenergieverbrauch der Industrie bleibt auch nach Umsetzung von Effizienzsteigerungsmaßnahmen sehr hoch. Ein Großteil der eingesetzten Energie fällt jedoch in Form von Abwärme an, die wiederum zur Wärmebedarfsdeckung an anderer Stelle, wie beispielsweise dem Haushaltssektor, genutzt werden kann.

In der Studie „Die Nutzung industrieller Abwärme – technisch-wirtschaftliche Potenziale und energiepolitische Umsetzung“ von Pehnt et. al. aus dem Jahr 2010 wurde für die deutsche Industrie ein technisch-wirtschaftliches Abwärmepotenzial in Höhe von 18 % des Endenergieverbrauchs ermittelt. Die Ergebnisse basieren auf denen der norwegischen ENOVA-Studie, der aktuell umfangreichsten Erhebung von industriellen Abwärmepotenzialen.

Einsparpotenziale

In diesem Abschnitt werden die möglichen Einsparpotenziale, die durch Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen erreicht werden können, quantifiziert. Gezeigt wird der absolute sowie der personenbezogene Endenergieverbrauch für Wärme und die damit verbunden CO2-Emissionen vor und nach Umsetzung der dargestellten Maßnahmen. Die personenbezogenen Daten ermöglichen den Regionen einen Vergleich untereinander, aber überregional.